LUBING wird 75 – ein Jahr zum Feiern!
Im Mai 1949 gründete Ludwig Bening die Firma LUBING – das Jahr 2024 steht deshalb ganz im Zeichen unseres 75-jährigen Firmenjubiläums.
An dieser Stelle wollen wir mit Ihnen einen Blick in die Vergangenheit werfen und Stück für Stück enthüllen, wie die spannende LUBING-Geschichte begann. In jedem Monat des Jubiläumsjahres 2024 werden wir mit einem Foto aus den frühen Tagen des Unternehmens ein Stück LUBING-Geschichte entschlüsseln und enthüllen. Es lohnt sich also, hier häufiger einmal vorbeizuschauen! Aus den einzelnen Beiträgen wird im Laufe der Zeit eine kleine LUBING-Geschichte entstehen, die im Laufe des Jubiläumsjahres auch als Jubiläums-Broschüre zur Verfügung stehen wird.
Ludwig Bening mit Frau und Kind nach den ersten erfolgreichen Geschäftsjahren.
Teil 1: Wie alles begann.
Wie so vielen anderen Kindern seiner Generation hatte der Krieg Ludwig Bening die Zukunft geraubt, noch bevor sie begonnen hatte: Ohne höheren Abschluss mit 18 Jahren als Rekrut eingezogen verbringt er seine Jugend an den Fronten eines sinnlosen Krieges.
Er kehrt 1945 heim in ein zerstörtes, hoffnungsloses Land.
Doch der junge Mann, der so schnell erwachsen werden musste, erobert sich seine Welt zurück und beginnt, an dem zu arbeiten, worin er die meisten Chancen erkennt: Eine funktionierende Landwirtschaft zu etablieren, die die Menschen vor Ort wieder selbst ernähren kann.
Seine Ideen sind neu, technisch versiert und ambitioniert und lösen drängende Fragen der Zeit – deshalb beschließt er, alles auf eine Karte zu setzen.
Titelblatt des ersten Werbeprospekts für die patentierten LUBING Windkraftanlagen.
Gründung
Im Mai 1949, noch vor der Währungsreform, gründet er die Ludwig Bening Maschinenbau, kurz LUBING (eine Kombination seines Vor- und Nachnamens, die Umbenennung in LUBING Maschinenfabrik erfolgte erst 1968).
Zweck des Unternehmens war die Herstellung von windkraftbetriebenen Pumpen für den Weidebetrieb. Schon bei ihnen zeigt sich der Drang zur technischen Optimierung, der die Geschichte des Unternehmens bis heute prägt: Die LUBING Windräder sind mit einer selbst entwickelten Sturmsicherung ausgestattet, die auf rein mechanischer Basis arbeitet und das Rad bei starkem Sturm automatisch aus dem Wind dreht, damit es keinen Schaden nimmt.
Der Erfolg gibt ihm Recht: Von zunächst drei Mitarbeitern bei Gründung springt das Unternehmen binnen acht Jahren auf fast 20 Angestellte und erweitert seine Geschäftsbereiche kontinuierlich.
Die erfolgreiche Patentanmeldung der neuartigen “Windkraftpumpanlage” – eingereicht noch vor der Unternehmensgründung und mit 10,- DM bezahlt.
Teil 2: Erfinderjahre vor dem deutschen Wirtschaftswunder
Innerhalb von wenigen Jahren gelingt Ludwig Bening der Aufbau eines florierenden Unternehmens: Von der ersten Werkstatt auf dem väterlichen Hof in Düste zieht die Produktion schon im Jahr 1950 in die Rechterner Straße um, wo Ludwig Bening ein Produktionsgebäude errichtet, das im Obergeschoss auch ihm und seiner junge Familie eine Heimat bietet.
Die kleine Firma kann die Nachfrage nach den neuartigen Windkraftanlagen kaum bedienen und optimiert das Produkt weiter: Mit dem damals neuartigen Werkstoff Styropor statt Metall werden eigene Flügel gefertigt und damit Aerodynamik und Wirkungsgrad deutlich erhöht.
Das erste Wohn- und Firmengebäude an der Rechterner
Straße Mitte der 50-er Jahre
Mutige Investitionen
Der Erfindergeist Ludwig Benings bricht sich auch auf anderen Gebieten Bahn: Öltanks und wirkungsstarke Warmwasser- und -luftheizungen, weitere Pumpen sowie ein Kartoffelroder werden in kürzester Zeit entwickelt und z.T. nach kurzer Produktionsdauer wieder verworfen. Erfolgreich hingegen ist die neu entwickelte Dickstoff-Kreiselpumpe – ebenfalls eine Erfindung des „Bastlers“ Ludwig Bening – so nennt ihn die lokale Tageszeitung, die seinen erfolgreichen Weg interessiert begleitet.
Das inzwischen zehn Mann starke Team, das nebenbei auch noch Kraftfahrzeuge repariert, baut die Kapazitäten deutlich aus, passt aber nicht mehr in die überschaubaren Geschäftsräume. Mutig erlaubt sich Ludwig Bening den Bau eines neuen Wohnhauses für sich und seine junge Familie neben dem Firmengebäude; die ehemalige Wohnung wird zum Büro des Unternehmens. Parallel entsteht eine neue Fertigungshalle, die im Jahr 1955 den Betrieb aufnehmen kann.
Zeitungsausschnitt aus dem Diepholzer Kreisblatt
aus dem Jahr 1957
Der Erfolg gibt Ludwig Bening Recht
Doch schon 1958 mit mittlerweile 30 Mitarbeitern wird die nächste Erweiterung notwendig. Bis Anfang der 60er Jahre steigt die Mitarbeiterzahl auf 35 an. LUBING hat seine Produktivität innerhalb von knapp 10 Jahren um den Faktor 50 gesteigert. Der durchschnittliche Lohn eines Schlossers hat sich in der gleichen Zeit etwa verdoppelt: Von 1,20 DM auf ca. 2,50 DM – pro Stunde.
Blick in die “Exportliste” des Umsatzsteuervergütungsbuches der Fa. LUBING.
Teil 3: Jahre der Konsolidierung
Das inzwischen schnell gewachsene Unternehmen Ludwig Benings trennt sich Anfang der Sechziger Jahre von unrentablen Produktbereichen – bspw. den Ölheizungen und -Tanks – und stellt einen neuen Mitarbeiter ein, der das Geschick des Unternehmens bis über die Jahrtausendwende hinaus prägen sollte: Egon Schumacher wird nach seinem Maschinenbaustudium am 1. September 1964 als Ingenieur eingestellt. Sein Anfangsgehalt beträgt 800 DM monatlich.
Da er noch seinen Wehrdienst ableisten muss, verlässt er zwei Jahre später das Unternehmen für 18 Monate und kehrt 1968 in ein verändertes Unternehmen zurück.
Hauptproduktionsbereich des Unternehmens in den Sechziger Jahren sind optimierte Windkraftpumpen und -anlagen, die fast weltweit eine stabile Kundenschaft finden. 27 Mitarbeiter arbeiten 1964 bei LUBING.
Der neu eingestellte Ingenieur Egon Schumacher vor einer
LUBING Windkraftanlage
LUBING präsentiert seine Windkraftanlagen
Ein neuer Geschäftsbereich
Inzwischen findet eine schicksalhafte Begegnung statt: Ludwig Bening trifft auf Josef Meerpohl, den Handelsvertreter des holländisch-amerikanischen Unternehmens Big Dutchman, das er später übernehmen sollte. Die beiden engagierten Unternehmer verstehen sich sofort und erkennen das Potential des jeweils Anderen. Josef Meerpohl ist auf der Suche nach einem Hersteller für Tränkeventile, die in Hühnertränken eingesetzt werden können. Ludwig Bening ist immer auf der Suche nach einer neuen guten Idee – und Erfindung. Man einigt sich – auf die astronomische Zahl von 500.000 bestellten Ventilen. Pro Jahr!
Hauptproduktionsbereich des Unternehmens in den Sechziger Jahren sind optimierte Windkraftpumpen und -anlagen, die fast weltweit eine stabile Kundenschaft finden. 27 Mitarbeiter arbeiten 1964 bei LUBING.
Preisliste von Windkrafttränken der Fa. LUBING im Jahre 1958
LUBING Prospekt aus den Sechziger Jahren
Teil 4: Von der Windkrafttränke zum Tränkeventil
LUBING hat ein neues Thema gefunden und beginnt mit der Produktion von Tränkenippeln – Vorläufern der noch heute erhältlichen Artikel 4001 und 6001. Inzwischen haben die Windkraftpumpen und -anlagen, die sowohl Wasser fördern wie Strom erzeugen können, einen weltweiten Siegeszug angetreten und werden nach Schweden, Frankreich und sogar Südamerika exportiert. Ludwig Bening bereist Anfang der Sechziger Jahre den entfernten Kontinent selbst, um neue Geschäftsbeziehungen herzustellen und bestehende zu pflegen. Er ist fasziniert von der Exotik und den Möglichkeiten vor Ort – die Grundlagen für die globale Präsenz und Expansion des Unternehmens rühren auch aus der Begeisterungsfähigkeit des Firmengründers.
Der inzwischen 47-jährige Firmenchef engagiert sich politisch in seinem Wahlkreis Diepholz und ist Kandidat der FDP für die Kreistags- und Kommunalwahl. Am Wahltag, dem 28. September 1968, passiert es: Bei einer Überlandfahrt versucht er, einem Radfahrer auszuweichen, kommt von der Straße ab und verunglückt schwer. Ludwig Bening verstirbt noch im Krankenwagen auf dem Weg ins Diepholzer Kreiskrankenhaus.
Ein Schock vor allem für die Familie – aber auch für das fast 20 Jahre alte Unternehmen. Ludwig Benings Ehefrau Bertl Bening führt den Betrieb vorerst selbst weiter und schlägt dem nach 18-monatiger Wehrdienstzeit zurückgekehrten Egon Schumacher vor, er solle das Unternehmen als neuer Prokurist und Geschäftsführer leiten…
Ikonisches Produkt: Der erste Tränkenippel mit seiner Positionierung im Tränkerohr. Schon damals wurde der Firmenname als Markenzeichen eingestanzt.
Teil 5: Egon Schumacher übernimmt!
Egon Schumacher steht vor einer wichtigen Entscheidung – und trifft sie sehr schnell. Als neuer Geschäftsführer und Prokurist führt er LUBING in die Zukunft.
In den folgenden Jahren kristallisiert sich heraus, dass die LUBING-Tränkenippel konkurrenzlos sind: Innerhalb von drei Jahren revolutionieren sie wegen ihrer Zuverlässigkeit und Hygiene die Geflügel- und Schweinehaltung in der ganzen Welt. LUBING exportiert nicht nur nach Europa, sondern auch in die USA, nach Südafrika und Australien. Nach einer Einladung zu einer Messe in Kiew ergeben sich sogar Export-Optionen in die damals hinter dem „Eisernen Vorhang“ gelegene Sowjetunion. Egon Schumacher erkennt die Zeichen der Zeit und diversifiziert das Produkt-Portfolio: Der Combinippel mit Kunststoffgehäuse komplettiert das Angebot und weist den Weg in ein neues Geschäftsfeld: Die Entwicklung und Produktion kompletter Tränke-Systeme.
Tränke-Systeme: LUBING entdeckt sein Alleinstellungsmerkmal
Egon Schumacher erkennt, dass LUBING-Produkte im Laufe der Zeit starke Konkurrenz erfahren werden. Er verbindet zwei Ideen miteinander: Zum einen können Systeme LUBING unabhängiger von der reinen Nippelproduktion machen und neue Geschäftsfelder erschließen. Zum anderen ist es nur mit Systemen möglich, alle Komponenten so aufeinander abzustimmen, dass ein perfektes Produkt entsteht. Der Erfolg gibt ihm Recht: LUBING Tränke-Systeme funktionieren in allen Klimazonen und Erdteilen, unabhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die LUBING Tränke-Systeme erobern und verändern die landwirtschaftliche Tierhaltung weltweit.
Teil 6: Die Siebziger Jahre –
Hohes Entwicklungstempo trotz Wirtschaftskrise
Die Expansion des Unternehmens dehnt sich auf das europäische Ausland aus: 1971 eröffnet die erste Auslandsvertretung LUBINGs in Frankreich, die Leitung übernimmt Werner Thur. Im Jahr 1973 tritt ein neues Geschäftsfeld hinzu, das die Erfahrung aus der Pumpenproduktion abbildet: Für das Bremer Unternehmen Pollmann werden Vakuumpumpen und Geräteteile für die Grundwasserabsenkung produziert. Die automatischen Tränkelinien bilden dennoch das Hauptgeschäft: Zum 25-jährigen Firmenjubiläum kann Egon Schumacher verkünden, dass inzwischen 10 Millionen Tränkenippel in den Verkauf gegangen seien.
LUBING setzt seinen Erfolgskurs uneingeschränkt fort, investiert in eine neue 700 m2 große Produktionshalle: eine Fast-Verdoppelung der Produktionsfläche und eine erneute Ausweitung der Fertigungskapazitäten. Nur noch 8% der produktiven Leistung entfallen auf die einstmals erfolgsentscheidenden Windkraftpumpen. Mit mittlerweile 68 Mitarbeitenden erzeugt LUBING in erster Linie Tränkelinien. Zwei Jahre später im Jahr 1976 beweist das wachsende Unternehmen unter der Leitung von Egon Schumacher erneut Weitsicht, als es einen neuen zunächst kleinen Vorstoß in ein völlig neues Gebiet landwirtschaftlicher Produktion unternimmt. Die erste Querförderanlage für den Eiertransport wird entwickelt und vermarktet.
Neu und mit hoher Aufmerksamkeit gestartet: Der erste LUBING Querförderer für den Eiertransport in Geflügelställen.
Teil 7: Die Achtziger – Erfindungen für eine moderne Landwirtschaft
Am Standort in der Rechterner Straße wird es zu eng für das wachsende Unternehmen: Eine neue Halle mit 1.200 m2 Fläche entsteht, um die ungebrochene Nachfrage nach LUBING-Produkten zu bedienen. Die ansteigenden internationalen Exporte nach Amerika, Australien, aber auch in die arabischen Länder führen zur bisher höchsten Anzahl von Beschäftigten: 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Büros und Hallen, um Tränkenippel und Zubehörteile herzustellen, zu montieren und in die ganze Welt zu verkaufen. Die Produktion von Förderanlagen läuft gut an und trifft erneut eine Marktlücke – wie schon die Tränkenippel. Die Zeit ist reif für eine neue Erfindung, die mit Beharrlichkeit und ingenieurtechnischem Geschick in Angriff genommen wird. LUBING entwickelt als Ergänzung zum Quer- den Kurvenförderer, der durch eine Rundgliederkette mit aufgeschweißten Stäben enge Kurvenführungen in Ställen erlaubt, ohne dass die Eier zwischen den Stäben zerdrückt werden.
In den späten Achtziger Jahren entwickelt LUBING den Super-Nippel, der durch eine seitliche Betätigung auch von Eintagsküken leicht geöffnet werden kann. LUBING konsolidiert den Geschäftsbetrieb, führt ein Qualitätsmanagement ein und kauft schließlich, weil weiter expandiert werden soll, das 13.000 m2 große Gelände Am Kampe 60 in Barnstorf. Dort wird zunächst eine 1.000 m2 große Produktionshalle errichtet. Neue Patente, z.B. für den Kugelwassertank und die Entlüftung werden angemeldet.
Im Jahr 1980 arbeiten 70 Menschen bei LUBING in Barnstorf, weitere bei BARKU und in den internationalen Niederlassungen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind inzwischen auf 11,- DM pro Stunde gestiegen.
Mit dem Kurvenförderer konnten plötzlich ganz neue und flexible Stall-Layouts realisiert werden.
Der Hallennneubau an der Rechterner Straße.
Teil 8: Die Neunziger – Das Top-Klima-System ergänzt das Produktportfolio
Neben den ersten großen Gründungen in Asien – in China und Indien – bringen die Neunziger Jahre das dritte System zu LUBING: Top-Klima-Systeme vernebeln Wasser mit 70 bar Druck und bisher unbekannter, feinster Verteilung im Stall – die Einstreu bleibt trocken. Das System kühlt effektiv gerade in heißen Klimazonen und eignet sich sowohl für Geflügel- wie Schweineställe.
Es geht Schlag auf Schlag: Der Top-Nippel kommt Ende der Neunziger ins LUBING-Portfolio und zementiert LUBINGs Ruf als Innovationsmotor. Sieben Jahre nach dem Ankauf werden am neuen Standort „Am Kampe“ weitere Produktionshallen mit 2.500 m2 gebaut und die gesamte Produktion dorthin verlegt. Auch die Verwaltung wird neu gebaut und beherbergt auf 640 m2 nun die gewachsene Administration.
Moderne Hallenoptik in den Neunziger Jahren: LUBING ist in Barnstorf jetzt eines der größten Unternehmen vor Ort.
Mit einem Druck von 70 bar vernebelt die Düse des Top-Klima-Systems das Wasser so fein, dass eine sofortige Verdunstungskühlung eintritt.
Teil 9: Das neue Jahrtausend – Expansion und Digitalisierung
Die Kapazitäten und Produktionszahlen wachsen in der ersten Jahren des neuen Jahrtausends stark, weitere Auslandsvertretungen auch im Nahen Osten folgen. Das Produktspektrum wird weiter diversifiziert. Die Geschäftsleitung wird um einen Neuzugang erweitert: Markus von der Assen kommt zu LUBING, zunächst als stellvertretender Geschäftsführer. Im Jahr 2006 steigt Markus von der Assen zum regulären Geschäftsführer neben Egon Schumacher auf. Unter seiner Ägide erhält LUBING 2013 ein neues ERP und setzt auf eine tiefgehende Digitalisierung aller Geschäftsbereiche von Entwicklung bis Logistik.
Egon Schumacher neben Markus von der Assen: Ab 2006 die Doppelspitze des Unternehmens.
Teil 10: Neue Entwicklungen trotz Krisen
LUBING wagt sich in einen weiteren Bereich vor und entwirft die erste Version seines Abluftreinigungssystems „AirClean“ für Schweineställe. Kurz vor dem weltweiten Einbruch infolge der Finanzkrise 2008 hat LUBING den jährlichen Output in der Nippelproduktion innerhalb von drei Jahren um mehr als ein Drittel gesteigert.
Trotz der Wirtschaftskrise und eines weltweiten Nachfragerückgangs nach Produkten hält LUBING am eingeschlagenen positiven Weg fest und übersteht die Krise ohne Mitarbeiterentlassungen, sogar ohne einen einzigen Tag Kurzarbeit. Im Gegenteil: Das Unternehmen nutzt die Zeit, um Neuentwicklungen voranzutreiben und den Betrieb erneut zu erweitern: 2010 wird die neue Tränkelinie TwinClean-Line entwickelt, die auf ein permanentes Zirkulieren des Wassers im Tränkestrang setzt – eine zukunftsweisende Neuerung, die nicht nur der Hygiene, sondern auch dem Tierwohl Rechnung trägt. Darüber hinaus wird die Entwicklung des Combimaster-Nippels abgeschlossen und eine Ultraschall-Kettenreinigungsanlage für die Förder-Systeme vorgestellt. Eine neue große Lagerhalle wird gebaut, neue Grundstücke hinzugekauft (insgesamt 13.000 m2). Die Straße Am Kampe selbst erhält in einem feierlichen Akt eine Umbenennung und heißt ab jetzt Lubingstraße – eine Würdigung der Bedeutung des Unternehmens für Barnstorf und den umgebenden Raum.
Im neu gebauten und eingeweihten Research Center kann LUBING im Jahr 2013 seine Entwicklungskompetenz in einem modernen Gebäude mit Kapazitäten für ein weiteres Wachstum neu aufstellen. Gleichzeitig wird die Digitalisierung mit Einführung einer neuen Finanzbuchhaltungs- und Abrechnungssoftware weiter vorangetrieben.
Egon Schumacher feiert im Jahr 2014 sein 50-jähriges Firmenjubiläum bei LUBING – zum Ende des Jahres beendet er seine Geschäftsführertätigkeit und steht dem Unternehmen fortan als Berater zur Seite. Markus von der Assen führt das Unternehmen als Geschäftsführer weiter. Im Jahr 2012 wird Michael Abeln als neuer technischer Leiter eingestellt und tritt damit die Nachfolge von Rudi Fick an.
Früher Am Kampe, dann Lubingstraße: Barnstorf würdigt die Bedeutung des Unternehmens für den Ort.
Tränke-System „TwinClean Line“ – Perfekte Hygiene
Teil 11: Zwei neue Produktbereiche weisen den Weg in die Zukunft
Die Digitalisierung wird nicht nur intern vorangetrieben, LUBING entwickelt auch elektronische Steuerungen für seine Tränke-Systeme. Die Herausforderungen sind umfangreich: Wie die Systeme selbst sollen auch die digitalen Steuergeräte möglichst international einsetzbare und einfache Bedien-Oberflächen erhalten, die selbsterklärend sind und ein einfaches Handling ermöglichen. Für seine Anstrengungen auf diesem Gebiet wird das Unternehmen auf der EuroTier im Jahr 2016 mit einer Silbermedaille für das Optima E-Control-System belohnt.
LUBING hat inzwischen alle Gebäude und Grundstücke auf dem Gelände an der Lubingstraße von der BARKU, die jetzt komplett in der Rudolf-Diesel-Straße angesiedelt ist, übernommen und erschließt sich so bis zum Jahr 2020 insgesamt gut 70.000 m2 Gewerbefläche mit mehr als 16.000 m2 Hallen- und Produktionsfläche.
Im Jahr 2016 hat LUBING erstmals mehr als 200 Mitarbeitende, davon sind 19 Auszubildende.
Unter dem neuen Markennamen LUBING Greentec steigt das Unternehmen in die Gewächshaus-Klimatisierung ein und erschließt sich damit den Bereich CEA (Controlled Environmental Agriculture). Schon im Jahr 2019 werden erste spezialisierte Klima-Systeme in Gewächshäusern installiert.
Die neue Abluftreinigung „AirClean“ für Schweineställe wird erstmals auf der EuroTier 2018 vorgestellt: Sie reinigt die Abluft an den Bedarf angepasst von Staub und Ammoniak. Mit der Biostufe werden zusätzlich optional Geruchsstoffe aktiv gefiltert. Bis zum Jahr 2021 entwickeln sich aus den Neuheiten eigenständige Geschäftsfelder.
Für Tiere und Pflanzen ideal: Das Top-Klima-System tritt seinen Siegeszug auch in Gewächshäusern an.
Auf der EuroTier 2018 wurde die Abluftreinigung AirClean erstmals offiziell vorgestellt.
Teil 12: LUBING wird 75!
Die Corona-Epidemie und der weltweite wirtschaftliche Einbruch beschäftigen LUBING wie jedes andere Unternehmen und erschweren die Produktionsbedingungen. Mit der Einführung einer Maskenpflicht, der Anpassung der Schichtstruktur und konsequenten Desinfektionsmaßnahmen wird aber frühzeitig verhindert, dass es zu Produktionsausfällen kommt. Noch in der Krisenphase wird auch an der eigenen Energiebilanz und Unabhängigkeit gearbeitet: Auf den Dächern der meisten Produktionshallen werden flächendeckend Fotovoltaik-Anlagen installiert und sorgen künftig für einen erheblichen Anteil der benötigten elektrischen Energie.
Eine besondere Ehrung, die gleichzeitig eine Würdigung der Innovationskraft von LUBING ist, kann Egon Schumacher auf der EuroTier 2022 entgegennehmen: Ihm wird die Max-Eyth-Gedenkmünze verliehen – seit 1950 eine besondere Ehrung für Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Agrartechnik verdient gemacht haben. Im gleichen Jahr bekommt LUBING die DLG-Zertifizierung für das AirClean-System.
Im Jahr 2022 wird Michael Abeln vom Technischen Leiter zum Technischen Geschäftsführer ernannt. So trägt LUBING den gewachsenen internationalen Herausforderungen und der stetigen Unternehmensentwicklung Rechnung.
Als Führungs-Gespann engagieren sich Markus von der Assen und Michael Abeln angesichts globaler Entwicklungen mit dem Geschäftsbereich Greentec noch stärker in Richtung CEA, ohne die traditionellen Geschäftsbereiche zu vernachlässigen. Neue Messepräsenzen legen davon Zeugnis ab – so präsentiert sich LUBING beispielsweise 2023 auf der Greentech Amsterdam mit einer neuen, besonders leistungsstarken und auf die Gewächshaus-Klimatisierung ausgerichteten Pumpstation.
Das Jubiläumsjahr 2024 steht ganz im Zeichen der 75-jährigen Geschichte und ungebrochenen Innovationskraft eines lebendigen Maschinenbau-Unternehmens, das Entwicklung, ständige Optimierung und kompromisslosen Qualitätswillen von Beginn an zu seiner Daseinsmaxime gemacht hat.
Die Entwicklung des Tränkenippels, heute weltweit das Standardprodukt in der Geflügelhaltung, steht beispielhaft für diese Werte. Auch hier kann das Unternehmen im Jahr 2024 einen großen Erfolg vermelden. Im Herbst, pünktlich zur EuroTier, wird die Zahl der seit Produktionsbeginn hergestellten Tränkenippel eine signifikante Grenze durchbrechen.
Talkrunde mit den Geschäftsführern auf der Jubiläumsfeier mit Geschäftspartnern und Wegbegleitern – im Hintergrund: Firmengründer Ludwig Bening. (v.l.n.r.: Moderator Ludger Abeln, Egon Schumacher, Markus von der Assen, Michael Abeln)
Am 2. Festtag begrüßte Geschäftsführer Markus von der Assen die Mitarbeiter im Festzelt.